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Linuxtopia - Red Hat Enterprise Linux Installationshandbuch fur x86, Itanium und AMD64 - Eine Einf�hrung in Festplattenpartitionen

Anhang D. Eine Einf�hrung in Festplattenpartitionen

AnmerkungAnmerkung
 

Dieser Anhang ist nicht unbedingt auf nicht-x86-basierte Architekturen zutreffend. Allerdings k�nnen die hier erw�hnten allgemeinen Konzepte Anwendung finden.

Festplattenpartitionen bilden seit jeher einen grundlegenden Bestandteil der PC-Welt. Da jedoch viele Computer mit vorinstalliertem Betriebssystem gekauft werden, wissen relativ wenige Benutzer, wie Partitionen wirklich funktionieren. In diesem Kapitel wird die Funktionsweise von Festplattenpartitionen erkl�rt, damit Ihnen die Red Hat Enterprise Linux Installation so leicht wie m�glich f�llt.

Wenn Sie mit Festplattenpartitionen bereits einigerma�en vertraut sind, k�nnten Sie mit Abschnitt D.1.4 fortfahren. Hier erhalten Sie Informationen �ber den Prozess des Freigebens von Festplattenspeicher als Vorbereitung zur Red Hat Enterprise Linux Installation. In diesem Abschnitt wird auch das von Linux-Systemen verwendete Schema zur Benennung von Partitionen oder die gemeinsame Nutzung von Festplattenplatz mit anderen Betriebssystemen behandelt.

D.1. Grundlagenwissen zu Festplatten

Festplatten haben eine sehr einfache Funktion — sie speichern Daten und fragen diese verl�sslich auf Befehl wieder ab.

Das Thema Festplattenpartitionierung erfordert, dass man sich etwas mit der zu Grunde liegenden Hardware auskennt. Leider kann man sich dabei leicht in Einzelheiten verlieren. Aus diesem Grund wird in diesem Anhang eine vereinfachte Darstellung einer Festplatte verwendet, um die Vorg�nge bei einer Festplattenpartitionierung besser zu veranschaulichen. Abbildung D-1 zeigt eine brandneue, unbenutzte Festplatte.

Abbildung D-1. Eine unbenutzte Festplatte

Es ist nicht gerade viel zu sehen, aber f�r eine einfache Erkl�rung von Festplatten reicht es aus. Angenommen, wir m�chten Daten auf diesem Laufwerk speichern. So wie die Festplatte im Moment aussieht, kann das nicht funktionieren. Wir m�ssen zuerst noch etwas tun…

D.1.1. Es geht nicht darum was Sie schreiben, sondern wie Sie es schreiben

Die Erfahreneren unter den Lesern haben es wahrscheinlich gleich erraten. Wir m�ssen die Festplatte zuerst formatieren. Beim Formatieren (im Linux-Sprachgebrauch auch als "Erstellen eines Dateisystems" bezeichnet) werden Informationen auf die Festplatte geschrieben, die Ordnung in den leeren Speicherplatz einer unformatierten Festplatte bringen.

Abbildung D-2. Festplatte mit Dateisystem

Wie Abbildung D-2 andeutet, erfordert die von einem Dateisystem hergestellte Ordnung einige Zugest�ndnisse:

  • Ein kleiner Prozentsatz des Platzes auf der Festplatte wird zum Speichern von dateisystembezogenen Daten verwendet (Overhead).

  • Ein Dateisystem teilt den verbleibenden Platz in kleine Segmente gleicher Gr��e ein. In der Linux-Welt werden diese Segmente als Bl�cke [1] bezeichnet.

In Anbetracht der Tatsache, dass Dateisysteme Verzeichnisse und Dateien erst m�glich machen, f�llt dieser kleine Kompromiss nicht allzusehr ins Gewicht.

Es gibt �brigens nicht nur ein einziges, universelles Dateisystem. Wie Abbildung D-3 zeigt, gibt es verschiedene Dateisysteme f�r Festplatten. Wie Sie sich vorstellen k�nnen, sind verschiedene Dateisysteme oftmals untereinander nicht kompatibel, d.h. ein Betriebssystem, das ein Dateisystem unterst�tzt (oder mehrere verwandte Dateisystemtypen), unterst�tzt ein anderes Dateisystem m�glicherweise nicht. Die letzte Aussage gilt jedoch nicht immer. Red Hat Enterprise Linux unterst�tzt z.B. eine Vielzahl von Dateisystemen (darunter viele Dateisysteme anderer Betriebssysteme), was den Datenaustausch zwischen den Dateisystemen erleichtert.

Abbildung D-3. Festplatte mit einem anderen Dateisystem

Nat�rlich ist das Schreiben eines Dateisystems auf die Festplatte nur der Anfang. Ziel ist es, Daten zu speichern und abzurufen. Schauen wir uns die Festplatte an, nachdem einige Daten darauf geschrieben wurden.

Abbildung D-4. Mit Daten beschriebene Festplatte

Wie Abbildung D-4 zeigt, enthalten jetzt 14 der zuvor leeren Bl�cke Daten. Wir k�nnen keine Aussage dar�ber machen, wie viele Dateien auf der Festplatte gespeichert sind. Es kann sich dabei nur um eine Datei handeln, es k�nnen aber auch 14 Dateien sein, denn alle Dateien verwenden mindestens einen Block. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die verwendeten Bl�cke nicht unmittelbar hintereinander liegen m�ssen. Verwendete und nicht verwendete Bl�cke k�nnen auf der Festplatte verstreut sein. Dies wird als Fragmentierung bezeichnet. Die Fragmentierung muss bei der �nderung der Gr��e einer Partition ber�cksichtigt werden.

Wie die meisten Technologien im Computerbereich wurden auch Festplatten st�ndig weiter entwickelt. Insbesondere in einer Hinsicht - sie wurden immer gr��er. Nicht was ihre Abmessungen betrifft, sondern ihre Kapazit�t. Dies f�hrte zu �nderungen beim Einsatz von Festplatten.

D.1.2. Partitionen: Aus einer Festplatte werden mehrere

Als die Kapazit�ten der Festplatten immer gr��er wurden, fragte sich so mancher, ob es wirklich sinnvoll ist, mit so einem gro�en Festplattenspeicher in einem St�ck zu arbeiten. Dieser Gedanke war sowohl in organisatorischen als auch in technischen Fragen begr�ndet. Was die Organisation angeht, so schien es, dass ab einer bestimmten Gr��e der zus�tzliche Speicherplatz gr��erer Festplatten nur noch f�r mehr Unordnung sorgte. Rein technisch gesehen waren manche Dateisysteme f�r die Unterst�tzung gr��erer Festplatten einfach nicht ausgelegt. Einige Dateisysteme unterst�tzten zwar gr��ere Festplatten, aber ein �berm��iger Verwaltungsaufwand war die Folge.

Die L�sung des Problems war, die Festplatten in Partitionen aufzuteilen. Auf jede Partition kann wie auf eine separate Festplatte zugegriffen werden. Dies wird durch das Hinzuf�gen von Partitionstabellen erm�glicht.

AnmerkungAnmerkung
 

In den Abbildungen dieses Kapitels wird die Partitionstabelle getrennt von der eigentlichen Festplatte dargestellt. Das ist nicht ganz richtig. In Wirklichkeit wird die Partitionstabelle ganz am Anfang der Festplatte gespeichert (vor dem Dateisystem und den Benutzerdaten). Nur der �bersicht wegen wurde f�r unsere Abbildungen die getrennte Darstellung gew�hlt.

Abbildung D-5. Festplatte mit Partitionstabelle

Wie Abbildung D-5 zeigt, ist die Partitionstabelle in vier Abschnitte oder in vier sogenannte prim�re Partitionen eingeteilt. Eine prim�re Partition ist eine Partition auf einer Festplatte, die als eigenst�ndiges Laufwerk angesprochen werden kann. Jeder Abschnitt kann die f�r die Definition einer Partition notwendigen Informationen aufnehmen, d.h. die Partitionstabelle kann nicht mehr als vier Partitionen definieren.

Jeder Eintrag in der Partitionstabelle enth�lt mehrere wichtige Angaben �ber die Partition:

  • Die Punkte auf der Festplatte, wo die Partition beginnt und endet.

  • Ob die Partition "aktiv" ist.

  • Der Typ der Partition.

Wir wollen uns die Angaben zur Partition etwas n�her anschauen. Die Start- und Endpunkte definieren die Gr��e und Lage der Partition auf der Festplatte. Der "aktiv"-Flag wird von Bootloadern einiger Betriebssysteme verwendet, d.h. das Betriebssystem wird von der Partition gestartet, die als "aktiv" markiert ist.

Die Angabe des Partitionstyps kann etwas verwirren. Der Typ besteht aus einer Zahl, die die beabsichtigte Verwendung der Partition angibt. Wenn Ihnen diese Angabe etwas vage erscheint, liegt es daran, dass die Definition von Partitionstyp selber vage ist. Manche Betriebssysteme kennzeichnen mit dem Partitionstyp, dass es sich um einen speziellen Dateisystemtyp handelt, dass die Partition mit einem bestimmten Betriebssystem verkn�pft ist, dass die Partition ein startf�higes Betriebssystem enth�lt, oder eine Kombination aus diesen drei Punkten.

Sie fragen sich jetzt vielleicht, wie diese zus�tzlichen komplexen Zusammenh�nge �blicherweise in der Praxis aussehen. Abbildung D-6 zeigt ein Beispiel.

Abbildung D-6. Festplatte mit einer Partition

In vielen F�llen gibt es nur eine einzige Partition f�r die ganze Festplatte, also im Grunde so wie fr�her, als es noch keine Partitionen gab. Die Partitionstabelle enth�lt nur einen Eintrag, der auf den Anfang der Partition zeigt.

Wir haben f�r diese Partition den Typ "DOS" gew�hlt. Dies ist nur einer von mehreren m�glichen Partitionierungstypen, die in Tabelle D-1 aufgelistet sind, ist jedoch f�r unsere Betrachtung ausreichend.

Tabelle D-1 enth�lt eine Liste mit einigen weitverbreiteten (sowie weniger bekannten) Partitionstypen einschlie�lich deren hexadezimaler Zahlenwerte.

PartitionstypenWertPartitionstypenWert
Leer00Novell Netware 38665
DOS 12-bit FAT01PIC/IX75
XENIX root02Old MINIX80
XENIX usr03Linux/MINUX81
DOS 16-bit <=32M04Linux swap82
Extended05Linux native83
DOS 16-bit >=3206Linux extended85
OS/2 HPFS07Amoeba93
AIX08Amoeba BBT94
AIX bootable09BSD/386a5
OS/2 Boot Manager0aOpenBSDa6
Win95 FAT320bNEXTSTEPa7
Win95 FAT32 (LBA)0cBSDI fsb7
Win95 FAT16 (LBA)0eBSDI swapb8
Win95 Extended (LBA)0fSyrinxc7
Venix 8028640CP/Mdb
Novell51DOS accesse1
PPC PReP Boot41DOS R/Oe3
GNU HURD63DOS secondaryf2
Novell Netware 28664BBTff

Tabelle D-1. Partitionstypen

D.1.3. Partitionen innerhalb von Partitionen — Ein �berblick �ber erweiterte Partitionen

Mit der Zeit wurde nat�rlich klar, dass vier Partitionen nicht ausreichen. Mit zunehmender Kapazit�t der Festplatten wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass vier Partitionen in �blicher Gr��e konfiguriert werden konnten und immer noch Platz auf der Festplatte frei war. Es musste ein Weg gefunden werden, mehr Partitionen zu erstellen.

Hier kommt die erweiterte Partition ins Spiel. Vielleicht ist Ihnen in Tabelle D-1 aufgefallen, dass es einen Partitionstyp "Extended" (Erweitert) gibt. Genau dieser Partitionstyp wird f�r erweiterte Partitionen verwendet.

Wenn eine Partition erstellt und als Typ "Extended," eingestellt wird, wird eine erweiterte Partitionstabelle angelegt. Die erweiterte Partition ist im Prinzip eine Festplatte innerhalb der Festplatte — sie verf�gt �ber eine Partitionstabelle, die auf eine oder mehrere Partitionen zeigt (jetzt logische Partitionen genannt, im Gegensatz zu den vier prim�ren Partitionen), die vollst�ndig innerhalb der erweiterten Partition liegen. Abbildung D-7 zeigt eine Festplatte mit einer prim�ren Partition und einer erweiterten Partition, die zwei logische Partitionen enth�lt (neben einer geringen Menge von nicht partitioniertem Speicherplatz).

Abbildung D-7. Festplatte mit erweiterter Partition

Wie in der Abbildung zu sehen ist, gibt es einen Unterschied zwischen prim�ren und erweiterten Partitionen — es kann nur vier prim�re Partitionen geben, die Anzahl erweiterter Partitionen ist jedoch unbegrenzt. Aufgrund der Art, in der bei Linux auf Partitionen zugegriffen wird, sollten jedoch nicht mehr als 12 erweiterte Partitionen auf einer einzigen Festplatte angelegt werden.

Nachdem Partitionen im Allgemeinen besprochen wurden, soll betrachtet werden, wie diese Kenntnisse f�r die Installation von Red Hat Enterprise Linux genutzt werden k�nnen.

D.1.4. Verf�gbarmachen von Festplattenspeicher f�r Red Hat Enterprise Linux

Sie k�nnen beim Versuch, die Festplatte neu zu partitionieren, einige dieser aufgelisteten Szenarien vorfinden:

  • Nicht partitionierter freier Festplattenspeicher ist verf�gbar.

  • Eine unbenutzte Partition ist verf�gbar.

  • Auf einer aktiv genutzten Partition ist noch freier Festplattenspeicher verf�gbar.

Sehen wir uns die Szenarien der Reihe nach an.

AnmerkungAnmerkung
 

Die Abbildungen in diesem Abschnitt wurden der Klarheit wegen vereinfacht und geben nicht die genaue Partitionsaufteilung wieder, die Sie bei der tats�chlichen Installation von Red Hat Enterprise Linux vorfinden.

D.1.4.1. Nicht partitionierter freier Festplattenspeicher

In diesem Fall belegen die bereits definierten Partitionen nicht die gesamte Festplatte, so dass Speicher vorhanden ist, der weder zugewiesen nochTeil einer definierten Partition ist. Abbildung D-8 zeigt, wie dies aussehen k�nnte.

Abbildung D-8. Festplatte mit nicht partitioniertem freien Platz

In Abbildung D-8 stellt 1 eine nicht definierte Partition mit nicht zugewiesenem Speicherplatz und 2 eine definierte Partition mit zugewiesenem Speicherplatz dar.

Genau genommen f�llt eine nicht verwendete Festplatte ebenfalls in diese Kategorie. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der gesamte Festplattenspeicher nicht Teil einer definierten Partition ist.

Auf jeden Fall k�nnen Sie einfach die notwendigen Partitionen auf dem unbenutzten Festplattenspeicher erstellen. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie dieses sehr einfache Szenario vorfinden (es sei denn, Sie haben extra f�r Red Hat Enterprise Linux eine neue Festplatte gekauft). Die meisten vorinstallierten Betriebssysteme sind so konfiguriert, dass sie den gesamtem Festplattenspeicher beanspruchen (siehe Abschnitt D.1.4.3).

Weiter geht's mit einer etwas allt�glicheren Situation.

D.1.4.2. Festplattenspeicher auf einer unbenutzten Partition

In diesem Fall sind m�glicherweise eine oder mehrere Partitionen vorhanden, die nicht mehr gebraucht werden. Vielleicht haben Sie vorher ein anderes Betriebssystem ausprobiert, und Sie ben�tigen die diesem System zugewiesenen Partitionen nicht mehr. Abbildung D-9 zeigt eine solche Situation.

Abbildung D-9. Festplatte mit einer unbenutzten Partition

In Abbildung D-9 stellt 1 eine unbenutzte Partition und 2 das Zuweisen einer unbenutzten Partition f�r Linux dar.

Wenn diese Situation vorliegt, k�nnen Sie den Platz verwenden, der nicht benutzten Partitionen zugewiesen ist. Sie m�ssen zun�chst die jeweilige Partition l�schen und stattdessen dann die geeignete(n) Linux-Partition(en) erstellen. Sie k�nnen die ungenutzte Partition l�schen und die neue(n) Partittion(en) manuell w�hrend des Installationsvorgangs erstellen und diese Partition vor dem Erstellen einer neuen Partition l�schen.

D.1.4.3. Freier Festplattenspeicher auf einer aktiven Partition

Diese Situation kommt am h�ufigsten vor. Leider ist sie auch die schwierigste. Selbst wenn gen�gend freier Festplattenspeicher vorhanden ist, besteht das Hauptproblem darin, dass dieser bereits einer Partition zugewiesen ist, die genutzt wird. Wenn Sie einen Computer mit vorinstallierter Software kaufen, befindet sich auf der Festplatte sehr wahrscheinlich eine gro�e Partition, in der das Betriebssystem und alle Dateien enthalten sind.

Sofern Sie keine neue Festplatte in das System einbauen, stehen Ihnen zwei M�glichkeiten zur Verf�gung:

Neupartitionieren mit Datenverlust

Im Wesentlichen l�schen Sie eine gro�e Partition und erstellen mehrere kleinere. Wie Sie sich m�glicherweise vorstellen k�nnen, werden dabei alle Daten, die in der urspr�nglichen Partition vorhanden sind, zerst�rt. Das bedeutet, dass zuvor eine vollst�ndige Sicherungskopie erstellt werden muss. Erstellen Sie zur Sicherheit zwei Sicherungskopien, f�hren Sie eine Pr�fung auf �bereinstimmung durch (falls Ihre Backup-Software dar�ber verf�gt) und pr�fen Sie, ob sich die Daten von der Sicherungskopie lesen lassen, bevor Sie die Partition l�schen.

AchtungAchtung
 

Wenn auf dieser Partition ein Betriebssystem installiert war, beachten Sie bitte auch, dass dieses sp�ter ebenfalls erneut installiert werden muss. Bedenken Sie, dass bei einigen Computern mit vorinstallierten Betriebssystemen keine CD-ROM Medien f�r das erneute Installieren des urspr�nglichen Betriebssystems vorhanden sind. Sie sollten feststellen, ob dies f�r Ihr System zutrifft, bevor Sie die urspr�ngliche Partition und das entsprechende Betriebssystem zerst�ren.

Nach dem Erstellen einer kleineren Partition f�r die vorhandene Software k�nnen Sie alle Programme neu installieren, die Daten wiederherstellen und die Installation von Red Hat Enterprise Linux fortsetzen. Abbildung D-10 zeigt diesen Vorgang.

Abbildung D-10. Festplatte, mit Datenverlust neu partitioniert

In Abbildung D-10, 1 stellt den Zustand vorher und 2 den Zustand nachher dar.

AchtungAchtung
 

Wie aus Abbildung D-10 ersichtlich ist, gehen alle in der urspr�nglichen Partition vorhandenen Daten ohne ordnungsgem��es Backup verloren!

Neupartitionieren ohne Datenverlust

Dabei wird ein Programm ausgef�hrt, das scheinbar Unm�gliches vollbringt: es verkleinert eine gro�e Partition, ohne dass dabei Dateien verloren gehen, die in dieser Partition gespeichert sind. Diese Methode hat sich f�r viele als zuverl�ssig und fehlerfrei erwiesen. F�r das Festplattenmanagement sind verschiedene Software-Produkte erh�ltlich. Erkundigen Sie sich bitte danach und finden Sie das f�r Ihre Situation geeignete Programm heraus.

Auch wenn der Neupartitionierungsvorgang ohne Datenverlust ziemlich geradlinig verl�uft, setzt er sich doch aus einigen Teilschritten zusammen:

  • Komprimieren und Sichern vorhandener Daten

  • �ndern der Partitionsgr��e

  • Erstellen neuer Partition(en)

Betrachten wir die einzelnen Schritte einmal n�her.

D.1.4.3.1. Komprimieren vorhandener Daten

Wie Abbildung D-11 zeigt, besteht der erste Schritt darin, die Daten in der vorhandenen Partition zu komprimieren. Auf diese Weise werden die Daten neu angeordnet, so dass der verf�gbare freie Festplattenspeicher am "Ende" der Partition maximale Gr��e erreicht.

Abbildung D-11. Komprimierte Festplatte

In Abbildung D-11 zeigt 1 den Zustand vorher und 2 den Zustand nachher.

Dieser Schritt ist entscheidend. Wenn er ausgelassen wird, kann die Position der Daten verhindern, dass die Partition auf die gew�nschte Gr��e gebracht werden kann. Beachten Sie auch, dass, aus welchen Gr�nden auch immer, manche Daten nicht verschoben werden k�nnen. Wenn dies der Fall ist (und dadurch die Gr��e der neuen Partition(en) eingeschr�nkt wird), m�ssen Sie m�glicherweise die Festplatte mit Datenverlust neu partitionieren.

D.1.4.3.2. �ndern der Partitionsgr��e

Abbildung D-12 zeigt den tats�chlichen Gr��en�nderungsvorgang. W�hrend das Ergebnis der Gr��en�nderung je nach verwendeter Software variiert, wird in den meisten F�llen der freigegebene Platz zum Erstellen einer nicht formatierten Partition vom gleichen Typ der urspr�nglichen Partition verwendet.

Abbildung D-12. Festplatte mit ge�nderter Partitionsgr��e

In Abbildung D-12 zeigt 1 den Zustand vorher und 2 den Zustand nachher.

Wichtig ist, dass Sie verstehen, was die Gr��en�nderungs-Software mit dem freigegebenen Platz macht, damit Sie die geeigneten Schritte durchf�hren k�nnen. Im dargestellten Fall w�re es das Beste, die neue DOS-Partition zu l�schen und (eine) geeignete Linux-Partition(en) zu erstellen.

D.1.4.3.3. Erstellen neuer Partition(en)

Nach dem vorherigen Schritt kann es notwendig sein, neue Partitionen zu erstellen. Wenn die Gr��en�nderungs-Software Linux nicht ber�cksichtigt, m�ssen Sie wahrscheinlich die Partition, die w�hrend der Gr��en�nderung erstellt wurde, l�schen. Abbildung D-13 zeigt diesen Vorgang.

Abbildung D-13. Festplatte mit endg�ltiger Partitionskonfiguration

In Abbildung D-13 zeigt 1 den Zustand vorher und 2 den Zustand nachher.

AnmerkungAnmerkung
 

Die folgenden Informationen gelten nur f�r x86-basierte Computer.

Um unseren Kunden die Arbeit zu erleichtern, bieten wir das Dienstprogramm parted. Dies ist ein frei-verf�gliches Programm zur Gr��en�nderung von Partitionen.

Falls Sie sich entschieden haben, Ihre Festplatte mit parted neu zu partitionieren, ist es wichtig, dass Sie sich mit Festplattenspeicher auskennen und ein Backup aller Ihrer Computerdaten durchf�hren. Sie sollten zwei Kopien aller wichtigen Daten auf Ihrem Computer machen. Diese Kopien sollten auf auswechselbaren Medien (Band, CD-ROM oder Disketten) erstellt werden und Sie sollten sicherstellen, dass diese auch lesbar sind, bevor Sie fortfahren.

Sollten Sie sich dazu entschlie�en, parted zu verwenden, beachten Sie bitte, dass nach der Ausf�hrung von parted zwei Partitionen vorhanden sind: eine mit einer ge�nderten Gr��e und eine, die von parted auf dem verf�gbar gemachten Festplattenspeicher erstellt wurde. Wenn Sie diesen Platz f�r die Installation von Red Hat Enterprise Linux verwenden m�chten, m�ssen Sie die neu erstellte Partition l�schen. Verwenden Sie dazu eine Partitions-Utility des aktuellen Betriebssystems, oder nutzen Sie die entsprechende Option beim Einrichten von Partitionen w�hrend einer benutzerdefinierten Installation.

D.1.5. Benennen von Partitionen

Linux bezeichnet Festplattenpartitionen unter Verwendung einer Kombination aus Buchstaben und Ziffern. Wenn Sie gew�hnt sind, Festplatten und deren Partitionen als "C-Laufwerk" usw. zu bezeichnen, kann dies verwirrend f�r Sie sein. In der DOS/Windows-Welt werden Partitionen folgenderma�en benannt:

  • Jeder Partitionstyp wird �berpr�ft, um festzustellen, ob er von DOS/Windows gelesen werden kann.

  • Wenn der Partitionstyp kompatibel ist, erh�lt er einen "Laufwerksbuchstaben". Der erste Laufwerksbuchstabe lautet stets "C", alle weiteren Partitionen werden dann mit den folgenden Buchstaben bezeichnet.

  • Der Laufwerksbuchstabe kann dann dazu verwendet werden, um auf diese Partition sowie das Dateisystem, das in dieser Partition enthalten ist, zu verweisen.

Red Hat Enterprise Linux arbeitet mit einem flexibleren Namensschema, das mehr Informationen enth�lt als das von anderen Betriebssystemen. Das Namensschema ist dateiorientiert, und zwar mit Dateinamen der Form /dev/xxyN.

So entschl�sseln Sie das Namensschema f�r Partitionen:

/dev/

Dies ist der Name des Verzeichnisses, in dem alle Ger�tedateien abgelegt sind. Da sich Partitionen auf Festplatten befinden und Festplatten Ger�te sind, befinden sich die Dateien f�r alle m�glichen Partitionen in /dev/.

xx

Die ersten beiden Buchstaben des Partitionsnamens kennzeichnen den Typ des Ger�ts, auf dem sich die Partition befindet, gew�hnlich entweder hd (f�r IDE-Laufwerke) oder sd (f�r SCSI-Laufwerke).

y

Dieser Buchstabe kennzeichnet, auf welchem Ger�t sich die Partition befindet. Zum Beispiel /dev/hda (auf der ersten IDE-Festplatte) oder /dev/sdb (auf dem zweiten SCSI-Laufwerk).

N

Die Endziffer kennzeichnet die Partition. Die ersten vier (prim�ren oder erweiterten) Partitionen sind von 1 bis 4 durchnummeriert. Logische Partitionen beginnen bei 5. Beispielsweise ist /dev/hda3 die dritte prim�re oder erweiterte Partition auf der ersten IDE-Festplatte, und /dev/sdb6 ist die zweite logische Partition auf der zweiten SCSI-Festplatte.

AnmerkungAnmerkung
 

Kein Teil dieser Namenskonvention basiert auf dem Partitionstyp. Im Gegensatz zu DOS/Windows k�nnen alle Partitionen unter Red Hat Enterprise Linux erkannt werden. Das hei�t nicht, dass Red Hat Enterprise Linux auf die Daten aller Partitionstypen zugreifen kann. Aber in vielen F�llen ist es m�glich, auf Daten zuzugreifen, die sich in einer Partition befinden, die von einem anderen Betriebssystem verwendet wird.

Behalten Sie diese Informationen im Hinterkopf. Sie werden dadurch einige Dinge einfacher verstehen, wenn Sie die Red Hat Enterprise Linux erforderlichen Partitionen einrichten.

D.1.6. Festplattenpartitionen und andere Betriebssysteme

Wenn Ihre Red Hat Enterprise Linux Partitionen eine Festplatte mit von anderen Betriebssystemen verwendeten Partitionen gemeinsam nutzen, gibt es in der Regel keine Schwierigkeiten. Es gibt jedoch bestimmte Kombinationen von Linux und anderen Betriebssystemen, die zus�tzliche Sorgfalt erfordern.

D.1.7. Festplatten-Partitionen und Mount-Punkte

Was Linux-Anf�nger immer wieder verwirrt, ist die Art, wie Partitionen vom Betriebssystem Linux verwendet werden und wie der Zugriff darauf erfolgt. Unter DOS/Windows ist das relativ einfach: Wenn mehr als eine Partition vorhanden ist, erh�lt jede Partition ihren eigenen "Laufwerksbuchstaben". Mit diesem Laufwerksbuchstaben k�nnen Sie dann Dateien und Verzeichnisse auf einer bestimmten Partition ansprechen.

Linux geht v�llig anders mit Partitionen - und Plattenspeicher im Allgemeinen - um. Der Hauptunterschied besteht darin, dass jede Partition dazu verwendet wird, einen Teilbereich des Speichers zu bilden, der f�r die Aufnahme einer Gruppe von Dateien und Verzeichnissen ben�tigt wird. Dies geschieht durch Zuordnung einer Partition zu einem Verzeichnis mit Hilfe eines Vorgangs, der als Mounten bezeichnet wird. Durch das Mounten einer Partition wird deren Speicher �ber das angegebene Verzeichnis (bekannt als Mount-Punkt) verf�gbar.

Wenn, zum Beispiel, f�r die Partition /dev/hda5 in /usr/ ein Mount durchgef�hrt wird, bedeutet dies, dass alle Dateien und Verzeichnisse unter /usr/ physisch in /dev/hda5 abgelegt sind. So w�re die Datei /usr/share/doc/FAQ/txt/Linux-FAQ in /dev/hda5 gespeichert, nicht jedoch die Datei /etc/X11/gdm/Sessions/Gnome.

Setzen wir das Beispiel fort: Es w�re auch m�glich, dass ein oder mehrere Verzeichnisse unter /usr/ Mount-Punkte f�r andere Partitionen sind. Beispielsweise k�nnte eine Partition (z.B. /dev/hda7) in /usr/local/ eingebunden werden, was bedeutet, dass /usr/local/man/whatis dann in /dev/hda7 zu finden w�re, und nicht in /dev/hda5.

D.1.8. Anzahl der Partitionen

An dieser Stelle der Vorbereitungen f�r die Installation von Red Hat Enterprise Linux, sollten Sie einige �berlegungen zu Anzahl und Gr��e der Partitionen f�r Ihr neues Betriebssystem anstellen. �ber die Frage nach der "richtigen Anzahl der Partitionen" wird in der Linux-Community heftig gestritten, und ohne dass ein Ende dieser Auseinandersetzung abzusehen w�re, kann mit Sicherheit behauptet werden, dass es sicherlich genauso viele Partitionsaufteilungen gibt wie Beitr�ge zu diesem Thema.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, sofern kein Grund f�r eine andere Vorgehensweise vorliegt, zumindest die folgenden Partitionen zu erstellen: swap, /boot/ (or a /boot/efi/ Partition f�r Itanium Systeme), eine /var/ Partition f�r Itanium Systeme, und / (root).

Weitere Informationen dazu finden Sie in Abschnitt 4.16.4.

Fu�noten

[1]

Bl�cke haben im Gegensatz zu unseren Abbildungen immer die gleiche Gr��e. Beachten Sie auch, dass eine durchschnittliche Festplatte Tausende von Bl�cken enth�lt. F�r unsere Betrachtung sollen solche unwesentlichen Diskrepanzen aber keine Rolle spielen.

 
 
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